Besiedelung und Geschichte
Zahlreiche Flurnamen weisen auf eine ehemalige keltische Besiedlung hin. Ungefähr im 5. Jahrhundert wanderten Burgunder ein, und im 8. Jahrhundert brachten Alemannen, die vom Simmental her einwanderten, die deutsche Sprache ins Saanental. Politisch gehörte Saanen zu der um 900 erstmals erwähnten Grafschaft Ogo, später Greyerz genannt.
Erstmals bildeten 1312 die Bewohner der «Landschaft Saanen» eine durch einheitliches Recht verbundene politische Einheit. Oft genug wurden die Saaner durch Greyerz in fremde Händel gezogen, vor allem mit dem Wallis. 1393 erfolgte der denkwürdige Friedensschluss zwischen Walliser und Saaner am «Dürrseeli» über dem Sanetschpass. Der wichtigste Loskauf geschah unter der Führung des einheimischen Kastlans Niclas Baumer am 3. Dezember 1448, als Graf Franz I. von Greyerz die Saaner gegen die gewaltige Summe von 24733 Pfund von allen Bodenzinsen, Abgaben, Zehnten sowie Gewerbe- und Handelsbeschränkungen befreite. Gleichzeitig verlieh der Graf den Landsleuten das Recht, ein eigenes Siegel und Wappen, die «Kryen uff dem Bergen» (den Kranich auf den drei Bergen) zu führen.
1555, nach dem Konkurs Michaels, des letzten Grafen von Greyerz, wurde die Grafschaft unter den Geldgebern aufgeteilt. Das deutsche und das welsche Saanenland (Pays-d'Enhaut) wurden bernisches Untertanengebiet und bildeten von nun an eine eigene Landvogtei. So wurde die Stadt Bern als ehemalige Verbündete zum neuen Landesherrn, und der Traum, ein selbständiger eidgenössischer Ort zu werden, war ausgeträumt...
Am 5. März 1798 haben die Saaner gemeinsam mit den Nachbarn aus dem Pays-d'Enhaut und dem Ormont die eindringenden Franzosen am Col de la Croix zurückgeschlagen, so dass unser Land von Plünderung verschont blieb. Nach dem Untergang des alten Bern wurde das Saanenland zum bernischen Amtsbezirk mit eigener Bezirksverwaltung und Amtsgericht und in die drei Gemeinden Saanen, Gsteig und Lauenen aufgeteilt.